Unterschiede in der Didaktischen Geschwindigkeit

In meiner Arbeit an der BfsM war ich didaktisch in einer luxuriösen Situation: Es kamen fast ausschließlich Schüler*innen zu mir, die sich schon entschlossen hatten der Musik einen gewichtigen Teil ihres Lebens zu widmen und die bereit waren “die Extra-Meile” dafür zu gehen. Dementsprechend konnte ich auf einem hohen Niveau ansetzen und mit einer hohen Geschwindigkeit fortfahren.

Eine Sache, die aber in Betrachtungen von Schulen im Bezug der Didaktik außer Acht gelassen wird, ist die Schulgemeinschaft selber, als Katalysator des Lernens und Erklärens. In einer Schule, an der so viele Lernende dasselbe Ziel verfolgen, werden viele - z.T. auch essentielle - Inhalte abseits des Unterrichts weitergegeben. Manche dieser Inhalte bekamen Impulse aus dem Unterricht selber; Andere kamen auf die Tagesordnung aufgrund von experimentellen Gedanken und andere auch aus Notwendigkeit, der der Unterricht nicht gerecht werden konnte.

Für mich als Lehrkraft hatte das aber eine große Bedeutung. Schlussendlich war ich nicht darauf angewiesen jeden einzelnen Inhalt innerhalb meines Unterrichts unterbringen zu müssen. Ich konnte mich in vielen Fällen darauf verlassen, dass einen Inhalt ein Drittel der Klasse verinnerlicht hat und der Rest der Klasse diesen bei ihnen, wenn es notwendig wird (Leistungsnachweis / Aufnahmeprüfung), erfragen kann und erklärt bekommt.

Dieser Sachverhalt ist nicht selbstverständlich und ist auf jeden Fall nicht Realität an allgemeinbildenden Schulen, da dort die Freiwilligkeit nicht gegeben ist und das Interessensspektrum der Schülerschaft viel breiter gefächtert ist. Auch an Musikschulen ist das keine Realität, da dorf eine zusammengeschweißte Gemeinschaft fehlt, wenn man zum Unterricht nur ein Mal in der Woche im Schulgebäude auftaucht.

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ende meiner lehrtätigkeit in plattling